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Jugendliche Schüler können weitaus mehr, als nur theoretischen Lernstoff auswendig zu lernen. Das zeigt die steigende Zahl von Schülerfirmen. Wie im „echten Erwachsenenleben“ gestalten Jugendliche an ihren Schulen ihre eigene Geschäftsidee unter der Begleitung von Lehrern und Schulsozialarbeitern.

Ziel soll es sein, mit der „Firma“ auszuprobieren, wie es sich anfühlt, unternehmerisch tätig zu werden. Allerdings werden in erster Linie pädagogische Interessen verfolgt, wie zum Beispiel die Erziehung zu Selbständigkeit, Eigenständigkeit und Verantwortungsbereitschaft.

Erfahrungen zeigen, dass Schüler im Rahmen einer Schülerfirma ganz neue Kompetenzen und für die Lehrer oft überraschende Eigenschaften entwickeln. „Fast wie in echt“-Verantwortung zu tragen für ein kleines Unternehmen, setzt enormes Potenzial frei.

Vor dem Start
Schülerfirmen sind so unterschiedlich wie die Firmen im „wahren Leben“ auch. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen der Schüler und der Schule. So findet man eine Vielzahl von Schülercafés, Schülerbistros oder auch Event-Firmen, die die eigene Schule bei der Organisation von schulischen Veranstaltungen und Projekten unterstützt. Manche Firmen haben sich das Thema Werbung und Marketing auf die Fahnen geschrieben und betreuen zum Beispiel die Homepage der Schule, andere sind im Garten- und Landschaftsbau tätig und bauen Kräuter und Gemüse für die Schülerversorgung.

Zunächst ist es notwendig, an der eigenen Schule Unterstützer zu finden – das können Lehrer oder andere pädagogische Fachkräfte sein oder auch Eltern, die selbst ein Unternehmen führen. Ein Mindestalter von 16 Jahren für die Verantwortlichen stellt sicher, dass der rechtliche Rahmen eingehalten wird, wobei die Hauptaufsicht bei der Schule liegen muss. Vor der Gründung einer Schülerfirma sollte man sich fragen, welcher Bedarf an der Schule besteht. Gibt es schon einige gut laufende Kioske oder Supermärkte in der Nähe, dann braucht das neue Geschäftsmodell Besonderheiten, indem es zum Beispiel keine Fertigprodukte anbietet oder sich nur von regionalen Firmen beliefern lässt. Der „pädagogisch-nachhaltige Wert“ der Schülerfirma könnte damit für die Jungunternehmer selbst aber auch für die „potenziellen Kunden“ erlebbar sein.

Selbstständig arbeiten
Für den Erfolg einer Schülerfirma ist es wichtig, dass die Schule dahinter steht. Sie muss den rechtlichen Rahmen stellen. Die Schülerinnen und Schüler sollten freiwillig in „ihrer“ Firma mitarbeiten dürfen. Durch die Unterstützung der Lehrkräfte kann es auch immer wieder zu Vernetzung mit dem Unterricht kommen, zum Beispiel im Fach Wirtschaft. Alle rechtlichen Fragen sollten vor der Gründung der Firma mit kompetenten Profis geklärt werden. Hierzu findet man jede Menge Infos im Internet oder bei erfahrenen Schülerfirmenbetreibern. Auch ein paar buchhalterische Kenntnisse sind von Nutzen. Wie immer, wenn es um „echtes“ Geld geht, müssen die Rahmenbedingungen gut geklärt und eine saubere Buchführung gewährleistet sein.

Schülerinnen und Schüler, die in einer Schülerfirma mitgearbeitet haben, berichten, dass sie soziale Kompetenzen dazugewonnen haben, selbstständiger und selbstbewusster geworden sind, wirtschaftliche Zusammenhänge besser verstehen und auch Klarheit gewonnen haben im Blick auf ihren späteren Berufswunsch. Spaß und Freude und das Zusammensein mit den Freunden stehen dabei natürlich auch ganz oben auf der Gewinnliste. Es macht einfach Spaß, eine eigene Geschäftsidee zu entwickeln und den Erfolg gemeinsam feiern.

(Quelle: Family 16+)

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